Baugeschichte der St.-Marien-Kirche
Die heutige Kirche wurde 1864/65 erbaut. Aus dem mit Schiefer gedeckten Dach springt der untere Teil des Turmes hervor, über dem sich die achteckige Turmspitze erhebt. Im Turm befinden sich drei Glocken. Die älteste ist eine Bronzeglocke aus dem Jahr 1929, die beiden jüngeren wurden 1954 als Ersatz für die 1942 für den Krieg beschlagnahmten Glocken aus Gussstahl gegossen.
Im Innern ist der Bau im neugotischen Tudorstil gestaltet. Die dreischiffige Halle wird durch hölzerne, flach gedeckte Seitenschiffe, Tudorbögen und einem hölzernen Tonnengewölbe und Rippenzeltgewölbe im Mittelschiff gegliedert. Die Emporen auf beiden Seiten sind ebenso neugotisch wie die Kanzel und der Altar. Der Altar wurde 1964/65 von Tischlermeister Flohr aus Ratzeburg gestaltet. In der Mitte ist eine Kreuzigungsgruppe nach einer Vorlage von Stefan Lochner dargestellt. Bemerkenswert sind die auch die Figuren der Apostel Paulus und Petrus, hinter denen die Silhouette des Dorfes Siebenbäumen dargestellt ist. Diese Bilder wurden 1965 von dem Kunstmaler Schulz-Demmin aus Lübeck geschaffen.
An den Wänden hängen drei Pastorenbilder. Das älteste zeigt Pastor Peter Domrovius, der 1616-1665 Pastor in Siebenbäumen war. Auf dem zweiten Bild ist Pastor Henric Starck (1708-1750) zu sehen, und das dritte Bild stellt Pastor Andreas Andresen (1893-1931) dar.
Die Orgel wurde 1890 von der Firma Marcussen in Apenrade gebaut, in den Jahren 1973 bis 1977 überholt und im Jahr 2011 nochmals komplett saniert. Weitere Einzelheiten zur Sanierung der Orgel im Jahr 2011 finden Sie unter „Unsere Marcussen-Orgel“.
Der Altar
Der Altar – neugotisch -, gebaut 1864/65 stammt von dem Tischlermeister Flohr aus Ratzeburg.
Im Prospekt der oberen, dreiteiligen Altarfächer befinden sich 3 Bilder: In der Mitte eine Kreuzigungsgruppe nach einer Vorlage von Stefan Lochner, im linken Fach Petrus, im rechten Fach Paulus. In dem unteren Querteil ist auf violettem Untergrund ein Bildband mit den Symbolen von den Evangelisten. Alle Bilder sind von dem Kunstmaler Schulz-Demmin aus Lübeck 1965 geschaffen. Im Hintergrund der beiden Apostelbilder ist die Silhouette des Dorfes Siebenbäumen gemalt.
Ursprünglich hatten die drei oberen Tafeln Psalmen, während die untere Tafel, auf Leinwand gemalt, das Abendmahl Christi darstellte.
Formen des Altars
Man unterscheidet am Altar als Hauptbestandteile die Mensa (Altarplatte) und den Stipes (Unterbau). Folgende Altartypen sind verbreitet:
1. Der Tischaltar als Platte mit Stützen
2. Der Kastenaltar als Hohlkörper mit Öffnungen zum inneren Hohlraum
3. Der Blockaltar als allseitig geschlossene Form, oft mit auskragender Mensa.
Unser Altar gehört zum dritten Typ, dem Blockaltar.
Die Predella ist ein Sockel oder eine Stufe, auf der ein Retabel steht. In der bildenden Kunst versteht man unter der Predella die Gemälde oder Schnitzereien unterhalb des Altarbilds, unmittelbar über der Mensa. Die Predella hat oft thematischen Bezug zu den darüber dargestellten Szenen. Wegen der Nähe zur Altarmensa (und wegen des breiten, niedrigen Bildformats) ist auch die Darstellung des letzten Abendmahls ein verbreitetes Predellenmotiv, was vormals ja auch bei uns war. Als Altarretabel bezeichnet man jeden Altaraufsatz, also eine Schauwand, die entweder direkt auf die Mensa eines Altars mit oder ohne Predella aufgesetzt ist, auf einem separaten Unterbau hinter dem Altartisch aufgestellt oder an der Wand hinter dem Altar befestigt ist.
Die vier Evangelisten
Der Begriff Evangelist bezeichnet in erster Linie die Autoren der vier biblischen Evangelien über das Leben Jesu. Als Namen der vier Evangelisten sind Matthäus, Markus, Lukas und Johannes überliefert, von denen die christliche Tradition Matthäus und Johannes auch mit den gleichnamigen Aposteln gleichsetzt.
Evangelistensymbole
In der christlichen Ikonografie werden die Evangelisten seit dem 4. Jahrhundert durch vier geflügelte Symbole dargestellt. Die häufigste Zuordnung seither lautet: Ein Mensch versinnbildlicht Matthäus, der Löwe Markus, der Stier Lukas und der Adler Johannes.